Bad Zwischenahn / Hamburg, 12.01.2023 – Die Currywurst verschwindet aus einer Automobil-Kantine, eine Großstadt streicht Fleisch aus Kitas und Grundschulen, bei einem Möbelhaus sind vegane Mahlzeiten günstiger als die Varianten aus Fleisch: Die Schlagzeilen der letzten Zeit kündigen nahezu eine ernährungstechnische Revolution an. Damit einher gehen lautstarke Diskussionen zwischen Fleischesser*innen und Vegetarier*innen/Veganer*innen, die unter anderem auf Social Media ausgetragen werden. Aber wie tief sind die Gräben in Wirklichkeit? Und ist Fleisch tatsächlich ein Auslaufmodell? Die Rügenwalder Mühle ist dem Ernährungsverhalten der Deutschen auf die Spur gegangen und hat die Ergebnisse im Report „AnGERICHTet. Ein Stimmungsbericht von Deutschlands Esstischen” zusammengefasst. Sie setzen sich aus einer repräsentativen Studie* mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov und der Befragung von Expert*innen zusammen.
Flexibel ja, fleischlos nein
„Fleisch gehört einfach dazu“, verteidigt die Mehrheit der Fleischliebhaber*innen im Report der Rügenwalder Mühle ihre Ernährungsweise (71 Prozent) und damit auch ein Großteil der Konsument*innen. Schließlich essen 91 Prozent der Deutschen noch Fleisch. Dennoch sinkt der Konsum: 2021 verzehrte Jede*r in Deutschland ca. 1 Kilogramm Fleisch in der Woche, vor 20 Jahren waren es noch 200 Gramm mehr1. Auf null wird der Fleischkonsum aber nie zurückgehen, davon ist die Mehrheit der Deutschen überzeugt: 72 Prozent der Befragten glauben nicht an eine komplett fleischlose Welt – Vegetarier*innen und Veganer*innen inklusive. Allerdings ist mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Ansicht, dass Menschen in Zukunft nur gelegentlich Fleisch- und Wurstprodukte essen werden, der Flexitarismus also die Überhand gewinnt.